Warum soll Wein nicht vegan sein, besteht er doch zu 100% aus Früchten/Trauben? Ein erster Gedanke könnte sein, dass Überreste von Insekten auf den Trauben in den Wein gelangen. Der wahre Grund dafür ist aber ein ganz anderer. Wein ist nach der Gärung trübe und wird anschliessend geklärt. Beim Klären, auch Schönen genannt, werden tierische Hilfsmittel wie Hausenblase (Schwimmblase von Hausen/Beluga, Stören und Welsen), Gelatine, Proteine aus Milch (Kasein) oder Eiern (Ei-Albumin) dem Wein zugesetzt. Das Schönen dient dazu, die Säfte und Weine zu klären, Trübstoffe zu entfernen und biochemisch zu stabilisieren. Als Beispiel, bei einer Schönung mit Albumin werden auf 100 Liter Wein drei Eier verwendet. Bei der Schönung mit Gelatine sind es 5 – 30 Gramm. Die Hilfsstoffe werden nach dem Prozess entfernt.
Es ist jedoch auch möglich, einen Wein vegan zu schönen. Dafür werden mineralische und pflanzliche Substanzen eingesetzt wie z.B. Bentonit (Tonmineral), Kohle, Papier und pflanzliche Präparate, beispielsweise aus grünen Erbsen. Oder aber der Wein wird gar nicht erst geschönt und trübe verkauft. Wenn ein Wein vegan ist, steht ein entsprechender Hinweis, in Bild oder Schrift, meist auf dem Rückenetikett. Ob ein Wein vegan ist oder nicht, hat grundsätzlich keinen Einfluss auf dessen Geschmack und auch keine Auswirkungen auf die Haltbarkeit und Lagerfähigkeit.
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